Kontrolle der Diabetes Therapie beim Hund

KLINISCHE SYMPTOME + GEWICHTSKONTROLLEN

Sie können während der Therapie täglich darauf achten, ob Ihr Hund noch die typischen Symptome eines Diabetes zeigt und dies in einem Protokoll notieren.

Wiegen Sie Ihren Hund daher regelmäßig, um zu sehen, ob er zu- oder abnimmt und gegebenenfalls, ob Ihr Fütterungsmanagement Wirkung zeigt (Gewichtsreduktion). Dies können Sie zu Hause am einfachsten durchführen, indem Sie sich auf Ihrer Personenwaage einmal mit und einmal ohne Ihren Hund wiegen. Errechnen Sie danach das Gewicht Ihres Hundes durch einfache Subtraktion und halten Sie es schriftlich fest.

Gut eingestellte Tiere sollten wieder zunehmen oder zumindest stabil bleiben (außer Sie führen eine gezielte Gewichtsreduktion durch).

UNTERSUCHUNGEN BEIM TIERARZT

Ihr behandelnder Tierarzt wird Sie nach der Einführung in die Therapie wieder in die Praxis einbestellen, um den Verlauf zu überprüfen und ggf. eine Anpassung der Therapie vorzunehmen. Meist erfolgt dies innerhalb der ersten 1-2 Wochen, denn die Wirkung des Insulins kann nach frühestens 5 Tagen beurteilt werden. Es kann jedoch hilfreich sein, bereits vorher die Blutzuckerwerte zum Zeitpunkt der stärksten Wirkung des Insulins zu überprüfen, also etwa zur Halbzeit zwischen 2 Injektionen.

Hierbei hilft auch Ihre Einschätzung zur Entwicklung der klinischen Symptome enorm. Bringen Sie daher am besten Ihre Aufzeichnungen für den Tierarzt mit.

Generell erfolgen die Kontrollen über die gleichen Parameter wie die Diagnose. Am aussagekräftigsten ist die Messung der Blutglukose, insbesondere, wenn deren Verlauf über das gesamte Injektionsintervall von 24 Stunden angeschaut wird (sog. Tagesprofil). Auch die Messung von Fruktosamin kann eine wichtige Hilfestellung in der Therapieeinstellung sein, ist aber etwas ungenauer als die Blutglukose-Messung.

HOME MONITORING - BLUTZUCKERMESSUNG

Eine wichtige Rolle bei der Insulintherapie kommt der Blutglukose zu. Mit etwas Übung ist auch eine Blutglukose-Messung zu Hause möglich, wodurch der Stress in der Tierarztpraxis für den Hund vermieden werden kann.

Da Sie auf diese Weise die bestmögliche Diabetes-Einstellung Ihres Hundes unterstützen können, ist diese Form der Therapieüberwachung sehr zu empfehlen. Ideal ist dazu ein sogenanntes Tagesprofil geeignet, bei dem an mehreren Zeitpunkten (etwa alle 2 Stunden) über ein Injektionsintervall Messungen durchgeführt werden. Hierbei sollte insbesondere um den Zeitpunkt der maximalen Wirkung, also genau zwischen den beiden Intervallen engmaschig gemessen werden, um den niedrigsten Blutzuckerwert festzustellen. Eine Messung direkt vor der Insulin-Gabe ergibt hingegen den maximalen Wert, welcher ebenfalls mit herangezogen wird bei der Beurteilung der Einstellung.

Nach jeder Dosisänderung sollte etwa eine Woche gewartet werden, bis die Wirkung beurteilt wird. Sobald Sie sich mit den Insulin-Injektionen sicher fühlen, empfehlen wir Ihnen daher, sich bei Ihrem Tierarzt die Durchführung erklären und zeigen zu lassen.

Durch die regelmäßigen Kontrollen auch zuhause wird die Gefahr einer Hypoglykämie deutlich verringert.

Die Blutzuckermessung beim Hund ist zuhause mit ähnlichen Geräten wie bei der Messung beim Menschen möglich, sogenannten Glukometern. Hierbei bedarf es lediglich eines kleinen Blutstropfens des Hundes, der meist am Ohr entnommen wird. Mit Hilfe dieser Blutprobe kann eine sofortige Messung des Blutzuckerspiegels vorgenommen und unmittelbar Ergebnisse abgelesen werden.

1. Vorbereitung des Messgerätes

Es sind verschiedene validierte Blutzuckermessgeräte (sog. Glukometer) speziell für Tiere erhältlich, die eine zuverlässige Methode zur Messung der Blutglukose zu Hause bieten. Sie benötigen meist nur sehr geringe Mengen Blut (kleiner Blutstropfen), wodurch sie sehr einfach angewendet werden können. Vor der Messung ist das Einlegen eines Messstreifens erforderlich, mit dem der Blutstropfen „aufgefangen“ wird.
Bereiten Sie das Glukometer immer VOR der Punktion vor!

2. Vorbereitung der Messung

Es ist hilfreich, für die Probenentnahme eine gewisse Routine einzuführen, indem dies z.B. immer am selben Ort stattfindet. Dies sollte mit positiven Erfahrungen verknüpft werden, z.B. durch Gabe von (Diabetes-geeigneten) Leckerlis oder Streicheleinheiten. Dadurch gewöhnen sich die meisten Hunde sehr schnell an das Prozedere. Die Punktion erfolgt am besten an der unbehaarten Innenseite eines Ohres. Vor der Blutentnahme am Ohr kann dessen Durchblutung durch leichtes Reiben der Ohrmuschel erhöht werden.

3. Blutentnahme und Messung

Für die Gewinnung eines Blutstropfens wird eine feine Stechhilfe oder eine Lanzette genutzt, die sehr einfach, sicher und vor allem nahezu schmerzfrei eingesetzt werden können.

Verwenden Sie diese möglichst nur einmal, damit sie nicht stumpf werden. Legen Sie bei der Verwendung ein Wattepad o.ä. von der Gegenseite unter und knicken Sie das Ohr nicht ab, um den Blutfluss zu gewährleisten. Es wird lediglich ein kleiner Tropfen Blut benötigt, welchen Sie durch die Punktion oder durch leichtes Anritzen des Ohres innerhalb weniger Sekunden gewinnen können.

Um dies zu fördern sollte der Blutfluss am Ohr leicht gestaut werden bzw. durch sanften Druck Richtung Einstichstelle herausgedrückt werden.

Bitte achten Sie darauf, dass der Messbereich des Teststreifens vollständig mit Blut gefüllt ist, bevor Sie den Messwert ablesen.

4. Dokumentation und Auswertung

Nachdem Sie die Blutzuckermessung bei Ihrem Hund abgeschlossen haben und die Messwerte vorliegen haben, empfiehlt es sich diese in eine sog. Blutzuckermesskurve einzutragen. Bei regelmäßiger Dokumentation der Werte lassen sich Tagesprofile erstellen, die Sie beim nächsten Termin mit Ihrem Tierarzt besprechen können. Diese Methode eignet sich hervorragend zur langfristigen Kontrolle der Diabeteserkrankung Ihres Hundes.