Wie wird Diabetes beim Hund diagnostiziert?

In der Regel haben Sie bereits eines oder mehrere der folgenden Symptome für Diabetes bei Ihrem Hund festgestellt:

  • Vermehrter Durst (Polydipsie)
  • Vermehrter Urinabsatz (Polyurie)
  • Erhöhte Futteraufnahme (Polyphagie)
  • Gewichtsverlust (trotz erhöhtem Appetit und gesteigerter Futteraufnahme) 
  • Mattigkeit und Schwäche
  • milchige, gräulich-blaue Trübung einer oder beider Linsen
  • beeinträchtigtes Sehvermögen

Ihr Tierarzt kann daraufhin eine Zuckererkrankung bei Ihrem Hund, sowie andere mögliche Ursachen, mit Hilfe einiger weniger Tests nachweisen.

Hierzu wird in der Regel eine Blut- und Urinuntersuchung durchgeführt. Bei Diabetes weist man auf diese Weise die hohe Konzentration an Glukose im Blut und im Urin des Hundes nach.

BLUTGLUKOSE
In Deutschland wird der Blutzucker in Milligramm pro Deziliter (mg/dL) oder Millimol pro Liter (mmol/l) gemessen. Abhängig von den Symptomen besteht ab einem Blutglukosespiegel von über 200 mg/dL (11,1 mmol/l) der Verdacht auf Diabetes mellitus. Wenn diese Messung wiederholt, also dauerhaft hohe Werte liefert, spricht das sehr für das Vorliegen eines Diabetes.

FRUKTOSAMIN
Zur Sicherung der endgültigen Diagnose „Diabetes mellitus“ eignet sich meist eine Fruktosamin-Messung, da dieser Wert einen Hinweis auf die Glukosespiegel der letzten 1-2 Wochen gibt und wenig durch kurzfristige Erhöhungen des Blutzuckerspiegels, wie etwa durch Stress eines Tierarztbesuches ausgelöst, beeinflusst wird. Fruktosamin wird in Mikromol pro Liter gemessen (µmol/l) und ist, abhängig vom Labor, etwa bei einem Wert >340 µmol/l hinweisend auf einen Diabetes mellitus

HARNGLUKOSE
Üblicherweise findet sich kein Zucker im Urin. Bei Hunden mit Diabetes mellitus lässt sich jedoch Glukose im Urin mittels einfacher Teststreifen oder einer Laboranalyse feststellen.

Befindet sich Glukose im Urin, deutet dies bereits indirekt auf erhöhte Blutzuckerwerte hin. Durch die hohe Glukose-Konzentration im Blut wird in den Nieren viel Glukose in den Urin filtriert und geht dem Körper somit verloren. Normalerweise können die Niere diese Glukose wieder zurück ins Blut aufnehmen, wozu sie dann aber aufgrund der großen Menge nicht mehr in der Lage ist. Dies ist ein wichtiges Indiz für das Vorliegen einer Diabetes-Erkrankung bei Hunden und Katzen.

In der Regel werden gleichzeitig auch die verschiedenen Ursachen sowie mögliche Begleiterkrankungen mit abgeklärt.