Diabetes beim Hund – vereinfachte Therapie für bessere Lebensqualität

Diabetes kommt bei Hunden häufiger vor, als man denkt. Die Ursachen der Zuckerkrankheit - medizinisch korrekt: Diabetes mellitus - sind meist unklar und die Krankheit lässt sich auch nicht einfach heilen. Die gute Nachricht ist: Moderne Therapiemöglichkeiten erleichtern die Behandlung von Diabetes beim Hund. Bei vielen Vierbeinern erweist sich je nach Insulin ein Piks pro Tag als ausreichend! Ihr Liebling erhält seine Lebensqualität zurück und für Sie wird die Behandlung ebenfalls einfacher!


Moderne Insulintherapie für Hunde mit Diabetes: nur noch ein Piks pro Tag

Bei Hunden tritt Diabetes vor allem in der zweiten Lebenshälfte auf. Die Behandlung erfolgt mit Insulin, das nicht als Tablette gegeben werden kann, sondern unter die Haut gespritzt wird. Diabetische Hunde müssen fast immer ein Leben lang mit Insulin eingestellt werden. Denn eine Therapie der Zuckerkrankheit zielt darauf ab, den Blutzuckerspiegel dauerhaft zu senken und den Energiehaushalt zu stabilisieren. Diese Spritzen stellen für viele Besitzer eine große Herausforderung dar und kosten oft auch Überwindung.

Aktuelle Untersuchungen zeigen, dass es inzwischen möglich ist, die üblichen zwei Injektionen am Tag auf eine Injektion am Tag zu reduzieren. Hierzu bieten sich längerwirksame Insuline an, mit denen bei den meisten Hunden oft nur noch ein Piks pro Tag nötig ist!

Länger wirksames Insulin für selteneres Spritzen bei Hunden mit Diabetes

Lieber streicheln als Stechen: Für die Behandlung von Diabetes beim Hund zugelassen sind Schweineinsulin oder alternativ rekombinantes Protamin-Zink-Insulin. Sie haben also die Wahl zwischen zwei unterschiedlichen Wirkstoffen. Je nach verwendetem Insulin belegen Studien, dass es ausreichend sein kann, die Insulin Gabe auf einmal täglich zu reduzieren. Die längere Wirksamkeit von Insulin kann auf unterschiedliche Art und Weise erreicht werden. Ein kombinierter Wirkstoff aus Protamin und Zink setzt auf eine langsamere Abgabe des Insulins und hat daher eine längere Wirkungsdauer, so dass bei den meisten diabetischen Hunden dauerhaft nur eine Spritze täglich erforderlich ist. Durch die verzögerte Freisetzung des Insulins zeigt sich u.a. ein Behandlungserfolg im Hinblick auf die Blutzuckerwerte. Vielen Hunden mit Diabetes geht es schon nach ein bis zwei Wochen deutlich besser.


Ein zusätzliches Plus: Die einmal tägliche Insulininjektion lässt nach kurzen tierärztlichen Kontrolluntersuchungen eine Überwachung der Therapie allein anhand klinischer Symptome zu.


Blutzucker-Tagesprofile können bei einem Hund mit Diabetes ebenfalls entfallen

Bisher musste der Blutzuckerspiegel über einen langen Zeitraum hinweg überwacht werden. Dies erforderte häufige Praxisbesuche und bedeutete zusätzlichen Stress für Hund und Halter. Mit dem Rückgang der Blutzuckerwerte stellen Sie auch eine Besserung der hervorgerufenen Symptome bei Ihrem Hund fest. Regelmäßige Messungen werden so in vielen Fällen überflüssig. Bereits nach 4 bis 6 Wochen sollte sich auch bei einmal täglicher Injektion von Insulin eine Verbesserung der Krankheitszeichen zeigen.


Um dies objektiv beurteilen zu können, hilft es, ein Diabetes-Tagebuch zu führen. Beobachten Sie bei Ihrem Hund sein:

  • Allgemeinbefinden
  • Wasseraufnahme
  • Futteraufnahme
  • Urinabsatz
  • Körpergewicht

Mit Verbesserung der Blutzuckerwerte bemerken Sie meist auch schnell einen Rückgang der Anzeichen von Diabetes bei Ihrem Hund. Wenn Ihr Hund zu Beginn der Zuckererkrankung nachts immer wieder zum Wasser lassen raus musste, sollte er unter der Behandlung mit Insulin wieder durchschlafen können.

Bei den meisten Hunden mit Diabetes ist es innerhalb von sechs Wochen möglich, die richtige Insulindosis zu finden.

Die regelmäßigen Tierarztbesuche zur Überwachung des Glukosespiegels werden bei anhaltender Symptomfreiheit dadurch wesentlich weniger aufwändig, so dass Sie Ihre Freizeit mit einem beschwerdefreien Hund in vollen Zügen genießen können. 


Diabetes beim Hund: Insulintherapie Schritt für Schritt erklärt

Die Behandlung von Diabetes beim Hund zielt darauf ab, zunächst die klinischen Symptome des Vierbeiners in Zusammenarbeit mit dem Tierarzt so in den Griff zu bekommen, dass eine konstante Verabreichung des Insulins durch einmaliges Spritzen täglich ausreicht, um den Hund symptomfrei zu halten. Dazu nimmt der Tierarzt eine Dosisanpassung des Insulins vor, bis sich eine Besserung der klinischen Anzeichen eingestellt hat. Der Hund gewöhnt sich meist schnell an den täglichen Piks und erhält innerhalb von wenigen Wochen seine hohe Lebensqualität zurück. Auch für Sie als Tierbesitzer bzw. Tierbesitzerin wird das tägliche Spritzen nach einer kurzen Anleitung durch den Tierarzt schnell zur Routine. Übrigens haben Hunde im Gegensatz zum Menschen ein sehr lockeres Unterhautbindegewebe, was das Spritzen unter die Haut extrem einfach macht.


Und so geht die Insulinbehandlung bei einem Hund mit Diabetes:

  • Ihr Tierarzt errechnet die für Ihren Hund passende Insulinmenge, die Sie ihm regelmäßig verabreichen müssen. Geben Sie bitte niemals eine davon abweichende Menge, ohne mit Ihrem Tierarzt gesprochen zu haben!
    Unser Tipp: Bauen Sie die tägliche Gabe von Insulin fest in Ihren Tagesablauf ein. Wählen Sie dazu eine Zeit aus, zu der Sie und Ihr Hund ausreichend Ruhe haben, um Fütterung und Injektion durchzuführen. Bei einer 1x täglichen Gabe empfiehlt sich die Verabreichung der Insulindosis zeitgleich mit der morgendlichen Futterration. Der Hund verbindet mit der gleichzeitigen Fütterung das tägliche Spritzen mit etwas Positivem und toleriert es dadurch schneller. Da die Wirkung des morgens verabreichten längerwirksamen Insulins über 24 Stunden halten kann, müssen Sie sich für den Rest des Tages keine Sorgen mehr machen, denn eine zweite Insulingabe ist oft nicht mehr nötig - eine enorme Erleichterung für Sie und Ihren Vierbeiner.
  • Füttern Sie Ihren Hund ein zweites Mal 9 bis 10 Stunden nach der Insulingabe, sofern Ihr Tierarzt Ihnen nichts anderes empfiehlt.

Wenn der Hund an Diabetes erkrankt: behandeln statt einschläfern!

Diabetes beim Hund ist eine Stoffwechselstörung, die bei etwa einem Prozent aller Hunde auftritt. Die Diagnose Zuckerkrankheit wirft bei vielen Tierbesitzern Fragen nach Kosten für die Behandlung, Lebensqualität und Lebenserwartung Ihres Tiers auf. Vor allem die Insulininjektionen scheinen für viele ein Hindernis zu sein und erscheinen zunächst oft unüberwindbar.

Im Durchschnitt wird daher leider eines von zehn diabetischen Haustieren bereits kurz nach dem Erhalt der Diagnose Zuckerkrankheit eingeschläfert (euthanasiert). Innerhalb von einem Jahr nach der Feststellung der Stoffwechselstörung wird laut Statistik ein weiteres von zehn Tieren wegen mangelndem Erfolg oder mangelnder Durchführung der Therapie eingeschläfert.

Dabei lässt sich Diabetes bei Hunden mit der richtigen Insulintherapie sehr gut behandeln und die Symptome der Zuckerkrankheit reduzieren oder sogar vollständig bekämpfen. Länger wirksame Insuline können dazu einen wichtigen Beitrag leisten und die Behandlung von Diabetes beim Hund erleichtern. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten, welches Insulin für Ihren Partner mit der kalten Schnauze das richtige ist.